Muttertag

Heute ist dieser Tag. Der Tag, an dem die perfekte Mutter geehrt und gefeiert wird… und an dem wir als Mütter ausschließlich dieses tiefe Gefühl von Stolz, Erfülltheit und Dankbarkeit empfinden….. sollten.

Zum Glück wimmelt es von geliebten Müttern, die sich an diesem Festtag zu Recht feiern lassen, die ihre Kinder aufopferungsvoll lieben und großziehen, die immer voller Stolz über ihren wundervollen Nachwuchs sprechen und bedingungslos hinter ihren Söhnen und Töchtern stehen.
Lauter Mamas, denen stets bewusst ist, dass nichts so wichtig und vergänglich ist wie die Zeit mit ihren Kindern. Die selbstverständlich auch mal die Wäsche Wäsche sein lassen, um für ihr Kind da zu sein. Ja, diese Gelassenheit wird häufig propagiert. „Lass den Haushalt und genieße die Zeit mit Deinem Kind!“ Die Option, Wäsche Wäsche sein zu lassen, um einfach mal faul auf dem Sofa zu sitzen und in Ruhe einen Kaffee zu trinken, besteht im Mutterkosmos scheinbar nur in einem Grauzonenbereich und würde eventuell noch als „als Mutter muss man auch für sich sorgen“ akzeptiert werden.

Die Heile-Welt-Maschinerie leistet ganze Arbeit. An keinem anderen Tag sind die sozialen Medien mehr mit Rama-Frühstücksmargarine-Klischees gefüllt als heute.
Was für ein Glück für mich, dass meine Kinder ausschließlich meine Wenigkeit als Mama gewöhnt sind. Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass sie heute morgen so freudig mit ihren selbstgebastelten Geschenken in mein Bett gekrabbelt kamen und mich sogar nicht nur heute mit spontanen Kuscheleinheiten bedenken. Ok, vorallem der kleinere von beiden…. der große ist halt….schon der Große.

Sie scheinen einen irgendwie zu mögen, obwohl ich die Motzigkeit und Ungerechtigkeit in Person sein kann, obwohl ich genervt bin, wenn sie offensichtlich andere Pläne haben als es mir gerade in den Kram passt. Ich bin dann auch nicht so bindungsmäßigbedürfnisorientiert  drauf, dass ich das ganz toll finde, weil sie offensichtlich ihre eigene Vision vom Leben haben und „Hey!“ sich nun voll super entfalten. Nein! Ich finde es dann einfach kacke, dass sie nicht „funktionieren“. Zack voll unpädagogisch und im Grunde auch verständnislos, und in dem Moment, ich gebe es zu, stehe ich mir selbst dann auch am nächsten.

Ich freue mich für alle Mamas (und noch mehr für deren Kinder!), die mit dieser warmherzigen Selbstverständlichkeit in ihrer Mutteraufgabe aufgehen. Ich kann mit Leichtigkeit solche Mamas aus meinem Dunstkreis aufzählen, und an schlechten Tagen beneide ich sie auch um diese Gabe. Macht einfach weiter so!
Ich selber suche wohl einfach weiterhin nach dem passenden Mamarezept für mich selbst.

Ich weiß, morgen sieht es schon wieder entspannter aus, wenn nicht die ganze Welt vor gefühltem Mamaperfektionismus übersprudelt, …wenn man wieder an manchen Tagen nicht „mit Liebe“, sondern schlicht aus Verantwortung, Gewohnheit und Eigennutz das Essen zubereitet. Wenn man vielleicht nicht gerade hofft, man käme an so einem Tag wie heute vielleicht auch mal um diese Tätigkeit herum- sogar als unperfekte Mutter.

Muttertag- der Tag, an dem man als Mutter auch kurz mal drüber nachdenken darf, in welcher Mutterschublade man selbst gerade steckt- und an dem man am Ende zum Glück dann trotz vieler verworrener Gedanken dieses besondere Gefühl für seine Kinder empfindet- weil es ihnen am Ende total egal ist, mit welchen Schubladen sich die Mama gerade beschäftigt.

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